Geschichte der Basken

Die Geschichte der Basken ist wesentlich bestimmt von den Motiven der Selbstbehauptung und Selbstbestimmung. Als ethnische und kulturelle Gemeinschaft war und ist ihnen die baskische Sprache ein vorrangiges Identitätsmerkmal und Anliegen. Die Basken bezeichnen sich selbst als Euskaldunes – „Baskisch-Sprecher“. Ihre Siedlungsgebiete beiderseits der Pyrenäen und am Kantabrischen Gebirge, die vor allem eine an Eigenständigkeit und Ungebundenheit gewöhnte Kultur von Bergbauern haben entstehen lassen, waren mit ursächlich dafür, dass die Basken gegenüber den Herrschaftsansprüchen großer historischer Reiche und Machtkomplexe auf regionaler Ebene nahezu durchgängig ihr Eigenleben und politische Sonderrechte in Form von Autonomieregelungen bewahren konnten.

Nur einmal waren die Basken am Anfang des 11. Jahrhunderts in einem Herrschaftsgebiet politisch geeint. Die Aufteilung des Baskenlands in ein südlich der Pyrenäen bestehendes spanisches (Hegoalde) und ein nördlich der Pyrenäen gelegenes französisches (Iparralde) hat sich hingegen durch alle geschichtlichen Umbrüche bis in die Gegenwart erhalten. In diversen lokalen Regelungen, die als Foralsystem bezeichnet werden und die auf Selbstverwaltung und auf Begrenzung der jeweiligen übergeordneten Herrschaftsmacht zielten, schufen die Basken seit dem Spätmittelalter ein ihre politische Identität prägendes Rechtsgefüge.

Wirtschaftliche Blütezeiten erlebten Basken als Walfänger und Hochseefischer, als Schiffskonstrukteure und Werftenbetreiber, bei der Förderung und dem Export von Eisenerz sowie mit dem Aufbau einer Schwerindustrie. Zu ihren wichtigsten Stadtgründungen gehören auf französischer Seite Bayonne und Biarritz, im spanischen Baskenland San Sebastián und Bilbao sowie Gernika als symbolischer Ort baskischer Freiheit und Selbstbehauptung.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne